Pflügen

Das beste Wappen in der Welt

ist der Pflug im Ackerfeld!

 

Der Pflug ist mit der Landwirtschaft verbunden wie das Wasser mit dem Boot. Die Erfindung des Pflugs und die Kultivierung der grasbewachsenen Flächen war die Grundlage des Ackerbaus und damit Voraussetzung zum Wandel vom Jagen und Sammeln zur Sesshaftigkeit.

Der Pflug gilt auch heute noch in vielen Teilen als Statussymbol auf den Betrieben. Wer sich einen neuen Pflug mit möglichst vielen Scharen kaufen kann, ist vermögend und hat eine große Fläche zu bewirtschaften. Häufig täuschen solche Dinge jedoch über die tatsächlichen Betriebsverhältnisse hinweg.

Der Pflug ist seit Jahrtausenden Segen und Fluch zugleich. Der Pflug ermöglichte erst die ausreichende Nahrungsmittelproduktion und war damit das Fundament für die Entwicklung der Menschheit. Leider wiederholt sich seit Jahrtausenden weltweit das Phänomen, dass der Urbarmachung eine mehr oder weniger schnelle Degradation durch Erosion und damit Verlust der Lebensgrundlage folgt. Viele Nationen sind dadurch groß und mächtig geworden. Nach einer gewissen Zeit brach die Spirale von immer mehr Landhunger durch immer steigende Bevölkerungszahlen zusammen, weil durch Bewirtschaftungsfehler die Bodenfruchtbarkeit und damit Lebensgrundlage zerstört wurde. Als Beispiel zu nennen sind hier die Griechen gefolgt von den Römern vor ca. 2000 Jahren oder die Maja und Inka. Auch der Kultivierung der Prärie in Nordamerika folgte durch Winderosion innerhalb weniger Jahrzehnte der Verlust der fruchtbaren Ackerkrume und damit Bildung von lebensfeindlichen Wüsten. Der Geologe David R. Montgomery hat dies im sehr lesenswerten Buch „Dreck“ ausführlich untersucht und belegt.

Wir setzen den Pflug auf dem Betrieb in begründeten Sonderfällen ein, versuchen den Einsatz jedoch aufs Mindestmaß zu minimieren. Der Pflug hat den Vorteil, dass er „reinen Tisch“ macht und den Boden lockert. "Reiner Tisch" bedeutet, dass der Aussaat keine unerwünschten Unkräuter Konkurrenz machen, da sie mit Erde bedeckt wurden. Zum optimalen Wuchs soll im Boden ca. 25 % Luft vorhanden sein. Durch Verdichtungen ist dies häufig nicht der Fall und es muss eingegriffen werden.

Der Nachteil ist jedoch, dass man ins bestehende Gefüge eingreift. Die Bodenorganismen, angefangen beim sehr hilfreichen Regenwurm über Mikroorganismen, verschiedenen Pilze bis zum Bakterium werden durch die Bodenbewegung gestört oder sogar zerstört. Dies gilt es weitgehend zu vermeiden, da dies sehr wichtige Helfer im Ackerbau sind. Der als Schöpfer der Bodenökologie geltende Botaniker und Biologe Raoul Heinrich Francé hat vor ca. 100 Jahren viel Zeit in die Erforschung des Bodenlebens investiert und die Ergebnisse im interessanten Buch „Das Leben im Boden - Das Edaphon“ zusammengetragen.

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